Bildungsminister Riedel: Förderung politischer Beteiligung

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Schüler in Uniformen stehen auf einem Weg und halten Papiere, wobei ein Mädchen in ein Mikrofon auf einem Ständer spricht; dahinter ist eine Umzäunung zu sehen, die mit einem Dachgeschoss verziert ist, auf dem Ballons angebracht sind.

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Bildungsminister Riedel: Politisches Engagement fördern – aber Schule hat Vorrang

Bildungsminister Riedel: Politisches Engagement fördern – aber Schule hat Vorrang

Bildungsminister Riedel: Politisches Engagement fördern – aber Schule hat Vorrang

  1. Dezember 2025, 06:10 Uhr

Jan Riedel, der neu ernannte Bildungsminister von Sachsen-Anhalt, hat sich zum Spannungsfeld zwischen schulischer Pflicht und politischem Engagement von Schülerinnen und Schülern geäußert. Der ehemalige Schulleiter, der bisher keine politische Erfahrung vorweisen kann, sieht sich mit einer wachsenden Politisierung der Jugend konfrontiert – betont jedoch, dass die Schulpflicht Vorrang habe.

Riedel, Jahrgang 1982 und in Borna (Sachsen) geboren, übernahm Ende Juni 2025 das Amt nach langjähriger Tätigkeit im Bildungsbereich. Seit 2010 unterrichtete er Deutsch und Geschichte, zunächst in Wernigerode, später in Halle, bevor er zwei Gymnasien leitete. Sein eigenes politisches Engagement beschränkte sich auf Hochschulproteste gegen Kürzungen im Bildungsbereich – als Schüler hatte er jedoch nie an Schulstreiks teilgenommen.

Der Minister stellt eine zunehmende politische Bewusstseinsbildung bei Jugendlichen fest, die er mit globalen Ereignissen wie der Klimapolitik und dem Krieg in der Ukraine in Verbindung bringt. Zwar befürwortet er politische Bildung, lehnt aber aktuelle Schülerproteste gegen die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht ab. Schulen müssten, so Riedel, die regelmäßige Teilnahme am Unterricht und strukturiertes Lernen über Demonstrationen stellen. Der Lehrplan in Sachsen-Anhalt sehe bereits Fächer wie Geschichte, Sozialkunde, Religion und Ethik vor, um kritisches Denken zu fördern. Gleichzeitig räumt Riedel ein, dass Lehrkräfte vor der Herausforderung stehen, politische Themen im Unterricht zu behandeln, ohne demokratische Werte zu verletzen. Als Reaktion arbeitet sein Ministerium derzeit an Leitlinien, die Pädagoginnen und Pädagogen bei der Bewältigung solcher Situationen unterstützen sollen. Als Vater von fünf Kindern betont Riedel, dass Schulen politische Teilhabe fördern sollten – jedoch im Rahmen der Schulpflicht.

Die neuen Richtlinien sollen Lehrkräften mehr Sicherheit im Umgang mit politischen Diskussionen im Klassenzimmer geben. Riedels Haltung spiegelt den Versuch wider, bildungspolitische Prioritäten zu wahren und gleichzeitig auf die wachsende politische Aktivität von Schülerinnen und Schülern zu reagieren. Wie Sachsen-Anhalts Schulen künftig zivilgesellschaftliches Engagement mit der Präsenzpflicht in Einklang bringen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.