Böhmermanns provokante Schau: Kunst zwischen Wut und Witz in Berlin

Admin User
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Eine Gruppe von Menschen untersucht Plakate und Diagramme, die an einer Wand in einem Raum zu sein scheinen, der wie ein Kunstmuseum aussieht.

Böhmermanns provokante Schau: Kunst zwischen Wut und Witz in Berlin

"Wurstigkeit ist Programm"

Der Satiriker inszeniert mit der Ausstellung "Die Möglichkeit der Unvernunft" eine Mischung aus Kunstausstellung, Ego-Archiv und TV-Garten.

  1. September 2025, 23:21 Uhr

Jan Böhmermanns neueste Ausstellung "Die Möglichkeit der Unvernunft" wurde vergangenes Wochenende im Berliner Haus der Kulturen der Welt eröffnet. Die provokante Schau, die noch bis zum 19. Oktober 2025 zu sehen ist, verbindet Kunst, Satire und persönliche Geschichte in einer Reihe kühner Installationen. Besucher müssen vor dem Betreten ihre Handys abgeben – ein bewusster Auftakt für ein immersives und gezielt störendes Erlebnis.

Die Ausstellung verwandelt den ikonischen Ort in eine surreale Landschaft politischer und kultureller Kommentare. Eine schlaffe, aufblasbare Freiheitsstatue treibt in einem Wasserbecken – eine Anspielung sowohl auf den amerikanischen Einfluss auf das Gebäude als auch auf die drohende Klimakatastrophe. Daneben teilt sich eine lebensgroße Büste Helmut Kohls, vollständig aus Butter geformt, den Raum mit einer Raucherkabine, die mit echten Zigaretten bestückt ist. Alle 28 Minuten zerfetzt eine Maschine ein Stofftier – ein wiederkehrendes Schauspiel, das die Themen Zerstörung und Erneuerung der Schau unterstreicht.

Das strikte Handyverbot zwingt die Besucher, sich ungeschützt mit den konfrontativen Werken auseinanderzusetzen. Von juristischen Dokumenten bis zu schmelzenden Butterskulpturen spiegelt jedes Element Böhmermanns Talent wider, scharfe Gesellschaftskritik mit beißendem Humor zu verbinden. "Die Möglichkeit der Unvernunft" bleibt täglich geöffnet – und fordert das Publikum bis zum Schluss Mitte Oktober heraus.