„Busen-Plakate“ lösen Shitstorm aus – warum die Kampagne trotzdem bleibt

„Busen-Plakate“ lösen Shitstorm aus – warum die Kampagne trotzdem bleibt
Eine umstrittene Werbekampagne des Wuppertaler Medienprojekts hat für öffentlichen Aufruhr gesorgt und zur Entfernung von Plakaten mit freiem Busen geführt. Während das Projekt betont, die Darstellungen seien natürlich und nicht sexualisiert, empfinden sie manche als anstößig.
Die unter dem Titel „Busen – Perspektiven auf Brüste“ laufende Kampagne wird für eine neue Filmreihe an Schulen beworben, die Körper und Geschlechterrollen ohne Sexualisierung thematisiert. Die Plakate wurden jedoch massenhaft abgerissen oder beschmiert – eine direkte Reaktion auf die öffentliche Empörung.
Der 21-jährige Student Julian Rauen, der an dem Projekt mitwirkt, findet anonyme Hassmails gegen die Kampagne weitaus verletzender als die Plakate selbst. Er argumentiert, dass nackte Brüste nicht automatisch mit Sexualisierung oder Verfügbarkeit gleichzusetzen seien. Das Projekt hält daran fest, dass die Brüste natürlich und ohne Gesichter dargestellt wurden – als Symbol für jede Frau.
Der Deutsche Werberat stuftte die Werbung nicht als „unzüchtig“ ein. Dennoch unterliegt die Abbildung weiblicher Brüste in der Werbung den allgemeinen Werberegeln, darunter dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und medienrechtlichen Vorschriften. Demzufolge muss Werbung klar erkennbar sein und nicht gegen die öffentliche Moral verstoßen. Explizit sexualisierte Darstellungen können eingeschränkt werden, doch die rechtliche Bewertung hängt von Kontext, Medium und Art der Darstellung ab.
Die Kampagne des Wuppertaler Medienprojekts hat heftige Reaktionen ausgelöst: Plakate mit freiem Busen wurden wegen öffentlicher Empörung entfernt. Trotz des Anliegens, eine nicht-sexualisierte Diskussion über Körper und Geschlechterrollen zu fördern, stoßen die Motive bei manchen auf Ablehnung. Der Projektleiter Andreas von Hören zeigt sich überrascht über die vehementen Proteste.