Drohnen gegen Kormorane: Wie der Bodensee seine Fischbestände retten will

Hunderttausende Euro für Projekte gegen den Kormoran - Drohnen gegen Kormorane: Wie der Bodensee seine Fischbestände retten will
Ein 900.000-Euro-Projekt zur Kontrolle der wachsenden Kormoranpopulation am Bodensee ist in vollem Gange. Die Behörden setzen Drohnen ein, um die Eier der Vögel mit Öl zu behandeln und so das Ausbrüten zu verhindern. Die EU übernimmt 60 Prozent der Kosten, der Rest wird aus regionalen Umweltbudgets finanziert.
Zwischen 2022 und 2024 kamen im Bodenseegebiet bereits Drohnen vom Typ U-wing zum Einsatz. Ihre Aufgabe besteht darin, eine dünne Öelschicht auf die Kormoraneier aufzutragen, wodurch deren Entwicklung gestoppt wird. Dieselbe Methode schützt zudem Bäume vor Schäden durch den sauren Kot der Vögel.
Das Umweltministerium unterstützt die Maßnahme als notwendigen Schritt zum Schutz der Fischbestände. Ein einzelner Kormoran kann pro Tag mehr als ein halbes Kilogramm Fisch verzehren – eine erhebliche Belastung für die lokale Fischerei. Berufsfischer berichten von sinkenden Fangmengen, während die Kormoranpopulation weiter anwächst.
Die Gesamtkosten der auf drei Jahre angelegten Initiative belaufen sich auf jährlich zwischen 100.000 und 200.000 Euro. Durch die EU-Förderung verringert sich die finanzielle Last für die regionalen Behörden, was das Projekt erst realisierbar macht.
Der Drohnenansatz zielt darauf ab, Naturschutz und wirtschaftliche Interessen in Einklang zu bringen. Bei Erfolg könnte er die Belastung für die Fischbestände verringern und die heimische Fischerei entlasten. Die Ergebnisse des Projekts werden in den kommenden Jahren genau beobachtet.