Kratzers mutige Schumann-Inszenierung polarisiert an der Staatsoper **Hamburg**

Admin User
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Eine Konzertaufführung mit vier Personen auf der Bühne: eine Frau in einem weißen Kleid, die in der Mitte singt, zwei Männer, die Gitarren auf beiden Seiten spielen, und eine Menge vor einer Wand mit Lautsprechern im Hintergrund.

Kratzers mutige Schumann-Inszenierung polarisiert an der Staatsoper **Hamburg**

Das entscheidende Geschenk

Teaser: Tobias Kratzer ist neuer Intendant der Staatsoper Hamburg. Sein Debüt gibt er mit einer mutigen Inszenierung von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“.

Artikeltext: Die Hamburger Staatsoper hat eine gewagte Neuinszenierung von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“ präsentiert. Unter der Regie von Tobias Kratzer, der damit sein erstes großes Projekt als neuer Intendant des Hauses vorlegt, und der musikalischen Leitung des designierten Generalmusikdirektors Omer Meir Wellber sorgt die Premiere für Diskussionen – und Begeisterung. Die moderne Deutung des Werks polarisiert.

Kratzers Inszenierung interpretiert Schumanns Oratorium von 1843 als zeitgenössische Allegorie: Der ermordete Jüngling, traditionell eine symbolträchtige Figur, erscheint hier als schwarzer Mann, der sich einem weißen Machthaber widersetzet – eine deutliche Anspielung auf heutige Kämpfe gegen Unterdrückung. Der dritte Akt rückt die Klimakrise in den Fokus: Kinder spielen unter einer Kuppel, die von Smog erstickt wird.

Die provokanten Themen der Produktion – Krieg, rassistische Ungerechtigkeit, ökologischer Kollaps – treffen den Nerv der Zeit. Mit Kratzers visionärer Regie und Wellbers musikalischer Führung positioniert sich die Hamburger Staatsoper an der Spitze des modernen Musiktheaters. Die Resonanz auf die Premiere zeigt: Trotz einiger Vorbehalte kommt der kühne Ansatz des Hauses an.