BR digitalisiert 175.000 CDs und löst Debatte um physische Musikformate aus

BR digitalisiert 175.000 CDs und löst Debatte um physische Musikformate aus
Der Bayerische Rundfunk (BR) hat mit der Digitalisierung von 175.000 CDs aus seinem Archiv eine Debatte über das Ende der CD-Ära ausgelöst. Unterdessen steht Anna Netrebko für einen Auftritt an der Oper Zürich bevor, und der junge finnische Dirigent Tarmo Peltokoski wird als neues Dirigenten-Talent gefeiert. In einem bemerkenswerten Schritt hat der BR eine umfangreiche CD-Sammlung digitalisiert – eine Maßnahme, die Fragen zur Zukunft physischer Tonträger aufwirft. Dies geschieht zu einer Zeit, in der sich die Klassikwelt weiterentwickelt: Magazine wie Rondo stellen ihre Printausgaben ein und wechseln ins Internet. Im Bereich der Aufführungen sorgt Anna Netrebkos bevorstehendes Gastspiel an der Oper Zürich für Aufmerksamkeit, wobei der Intendant die Entscheidung als rein künstlerisch begründet verteidigt. Gleichzeitig macht der 25-jährige Finne Tarmo Peltokoski als kommender Dirigentenstar von sich reden – trotz jüngster Absagen wegen Krankheit. Beim Deutschen Dirigentenpreis in Köln ging der erste Platz an den Esten Henri Christofer Aavik, der mit 15.000 Euro sowie dem mit 3.000 Euro dotierten Kurt-Masur-Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Das Festival in Donaueschingen hingegen sah sich Kritik ausgesetzt, da es an einem echten Neuanfang mangle, und an der Venezianischen Oper La Fenice kam es zu einem Proteststreik gegen die Ernennung von Beatrice Venezi zur neuen Musikdirektorin. Auch das SWR-Festival in Stuttgart ringt mit der Vergangenheit und kämpft darum, sich vom Schatten seines früheren Direktors Michael Herrmann zu lösen, dessen Verhalten die Musik in den Hintergrund drängte. In Paris kehrte Daniel Barenboim nach 33 Jahren zu seinem alten Orchester zurück und dirigierte Beethoven in einem bemerkenswert gelassenen Tempo. Die Kontroverse um den Wiener Festwochen-Intendanten Milo Rau spitzt sich derweil zu, da Intellektuelle seine veralteten künstlerischen Methoden kritisieren. Während sich die Klassikszene an digitale Plattformen anpasst und neue Talente hervortreten, sieht sie sich zugleich mit Protesten, Kritik und dem Nachwirken vergangener Zeiten konfrontiert. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Szene lebendig und dynamisch – mit spannenden Aufführungen und vielversprechenden Entwicklungen am Horizont.