Tübingens Geburtstagsgrüße im Amtsblatt: Datenschutz-Ermittlungen gegen Bürgermeister Palmer

Admin User
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Eine Zeitung mit schwarzem Text, Bildern von Menschen und einem weißen Hintergrund.

Streit um Amtsblatt: Palmer kritisiert Datenschutzverfahren - Tübingens Geburtstagsgrüße im Amtsblatt: Datenschutz-Ermittlungen gegen Bürgermeister Palmer

In Tübingen wird derzeit genau hingesehen, nachdem eine Datenschutzuntersuchung gegen die Praxis eingeleitet wurde, Geburtstagsglückwünsche im offiziellen Amtsblatt zu veröffentlichen. Den Anstoß gab eine Beschwerde eines Bürgers, der sich dagegen wehrte, dass sein Name in der öffentlichen Bekanntmachung erschien. Bürgermeister Boris Palmer wies die Kritik als übertriebene Bürokratie zurück, steht nun aber selbst in der Kritik wegen seines Umgangs mit dem Fall.

Der Streit begann, als ein Einwohner Bedenken äußerte, dass sein Name in der Geburtstagsrubrik des Amtsblatts aufgeführt wurde. Nach geltenden Regeln dürfen Bürgermeister zwar auf Melderegisterdaten zugreifen, um Glückwünsche zu versenden – für eine Veröffentlichung der Namen im Amtsblatt müssen sie jedoch zuvor die Einwilligung der Betroffenen einholen. Das Fehlen einer klaren Rechtsgrundlage für die automatische Veröffentlichung löste die Ermittlungen aus.

Das Ergebnis der Untersuchung wird entscheiden, ob Tübingen seine langjährige Tradition der öffentlichen Geburtstagsgrüße fortsetzen kann. Sollten die Einwilligungspflichten streng durchgesetzt werden, müsste die Stadt ihr Vorgehen ändern oder die Bekanntmachungen möglicherweise ganz einstellen. Der Fall zeigt jedenfalls das Spannungsfeld zwischen Tradition und modernen Datenschutzbestimmungen auf.